Weissburgunder, Grauburgunder, Chardonnay – alles Weisswein. Was ist der Unterschied?

Gut 100.000 Hektar Wein werden in Deutschland angebaut; zwei Drittel davon sind Weissweinsorten. Die Spitzenreiter darunter sind Riesling und Müller-Thurgau (Rivaner); gefolgt von Silvaner, Grauburgunder (Ruländer, Pinot Gris), Weissburgunder (Pinot Blanc). Weiter geht’s dann mit Scheurebe, Gutedel, Chardonnay.
So, und jetzt zu den Unterschieden: 

Riesling
Anbau: hohen Anspruch an die Lage, geringeren Anspruch an den Boden
Anbaugebiet: nördliche Anbaugebiete wie Rheingau, Mosel, Pfalz, Rheinhessen, Nahe
Geschmack: fruchtige Säure.

Müller-Thurgau (Rivaner)
Anbau: weniger Anspruch an den Standort, neigt zu hohen Erträgen
Anbaugebiet: in fast allen deutschen Anbaugebieten, vorneweg: Rheinhessen, Baden
Geschmack: unkompliziert, milde Säure, süffig

Silvaner
Anbau: Muschelkalk-, Keuperböden
Anbaugebiet: vor allem Rheinhessen, Franken
Geschmack: leicht zugänglich, dezent duftig, milde Säure 

Grauburgunder (Ruländer, Pinot Gris)
Anbau: Löss-, Kalkböden, generell steinige Böden
Anbaugebiet: Baden, Pfalz, Rheinhessen
Geschmack: trocken, etwas kräftiger, säurebetonter

Weissburgunder
Anbau: warme, tiefgründige, kräftige Böden, trocken-warmes Klima
Anbaugebiet: Baden, Rheinhessen, Pfalz
Geschmack: trocken, erfrischende Säure, leichte Frucht

Scheurebe
Anbau: karge, kalkhaltige Böden
Anbaugebiet: Rheinhessen, Pfalz, Franken, Nahe
Geschmack: lieblich, fruchtig-süß

Gutedel
Anbau: weniger Anspruch an den Standort, tiefgründige Böden, Gesteinverwitterungsböden, Kalkböden
Anbaugebiet: Südbaden
Geschmack: milde Säure, leicht, süffig

Chardonnay
Anbau: Hohen Anspruch an die Lage und an den Boden; warme, tiefgründige, kalkige Böden
Anbaugebiet: Rheinhessen, Pfalz, Burgunder-Region Südbaden
Geschmack: trocken, mineralisch, holzbetont – verträgt sich sehr gut mit Barrique